Wieso du den Klimawandel unbedingt bekämpfen solltest

Klimaschutz

Seit über 10 Jahren warnen die Vereinten Nationen davor, dass sich die globale Erderwärmung nicht mehr verhindern lässt, wenn wir nicht direkt handeln. Zwar ist es noch nicht zu spät, doch wir sind an einem kritischen Punkt angelangt, an dem katastrophale Erhöhungen der Temperatur nur noch durch tiefgreifende Klimaschutzmaßnahmen vermieden werden können.

Die Wirtschaft trägt als einer der größten Erzeuger von Treibhausgasemissionen eine besondere Verantwortung im Klimaschutz. Ohne die proaktive Unterstützung von Unternehmen und Startups wäre die Eindämmung des Klimawandels daher nicht möglich. Unternehmer werden in diesem Sinne zwar einige Herausforderungen meistern müssen, aber auch genauso viele Möglichkeiten haben, sich für die Zukunft zu transformieren, um neue Wege zum Erfolg einzuschlagen und somit wertvolle Wettbewerbsvorteile zu erzeugen.

Viele Unternehmen und Startups auf der ganzen Welt sind sich diesem Status Quo schon seit langem bewusst und haben daher bereits Schritte eingeleitet, um ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Von Recycling über Energiesparen in Büros bis hin zur Optimierung der Lieferketten und Überarbeitung der Produkte im Hinblick auf Nachhaltigkeit sind viele Klimaschutzmaßnahmen bereits in vielen Firmen gang und gäbe.

Zudem haben sich 15 Prozent der weltweit größten börsennotierten Unternehmen selbst zum Ziel gesetzt, ihre CO2-Emissionen bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren. Dies würde zur Folge haben, dass die weltweiten CO2-Emissionen bis 2030 um 20 Prozent minimiert würden. Doch selbst wenn dieses Ziel tatsächlich erreicht wird, würde es nicht ausreichen, die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erfüllen.

Gemäß dem Sechsten Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) wäre eine Reduzierung der THG-Emissionen um 43 Prozent bis 2030 erforderlich, um die Ziele aus dem Pariser Abkommen zu realisieren.

Im Großen und Ganzen bedeutet das für uns, dass die Temperaturen bis zur Jahrhundertwende weltweit um 2,6 Grad Celsius ansteigen werden, wenn wir unsere Klimaschutzstrategien innerhalb der nächsten fünf Jahre nicht beschleunigen.

Diese Tatsache könnte bei vielen Unternehmern den Eindruck erwecken, dass die Dekarbonisierungspläne durch den hohen Bedarf an Energie in der Wirtschaft ausgebremst würden. In Wirklichkeit ist ein beschleunigter Klimaschutz und der gestiegene Energiebedarf jedoch miteinander vereinbar. Aber nur, wenn das Bestreben nach mehr Energie eine schnellere Adaption der neuen Megatrends und Technologien mit sich bringt.

Die Implementierung von Megatrends und Technologien macht es kurz gesagt möglich, die globale Erwärmung zu begrenzen und somit eine ökologische Katastrophe und ihre Folgen für Wirtschaft, Gesellschaft und den Planeten zu vermeiden.“

Angetrieben vom Druck von Regulierungsbehörden und Kunden, haben viele Unternehmen bereits begonnen essentielle Megatrends und Technologien aktiv in ihre Strategie einzubetten und sich dadurch höherer Umsatzmöglichkeiten und besseren Wettbewerbsvorteilen zu erfreuen.

Es ist wichtig zu wissen, dass Nachzügler in absehbarer Zeit gar keine andere Option mehr haben werden, als das Gleiche zu tun, wenn sie ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Unternehmensexistenz sichern wollen.

Die Welt befindet sich momentan in einer sehr kritischen Situation, in einem gesellschaftlichen und technologischen Veränderungsprozess, der auch als digitale Transformation bezeichnet wird. Es war in der gesamten Geschichte noch nie so wichtig, wie heute, zu wissen, auf welche Megatrends und Technologien im Unternehmen besondere Rücksicht gelegt werden muss.

Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle, liebe Leserin, lieber Leser, zuerst bisschen näher auf einige dieser relevanten Faktoren, die diese erstaunliche gesellschaftliche Entwicklung vorantreiben, in entstehungsgeschichtlich chronologischer Reihenfolge eingehen, bevor ich in den eigentlichen Kern dieses vorliegenden Artikels eindringe.

Die wichtigsten Megatrends und Technologien des aktuellen Zeitalters

I. Digitalisierung

Mit Digitalisierung ist an dieser Stelle die Aufbereitung von Informationen zur Verarbeitung oder Speicherung in einem digitalen System gemeint.  In diesem Sinne hat die ursprüngliche Digitalisierung mit der Erfindung des ersten digitalen Computers namens Colossus aus England  im Jahre 1943 begonnen. Gemeinsam mit dem nahezu existenziellen Bedürfnis, den immer größer werdenden Umfang von wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Daten (Big Data) zu beherrschen, kamen in den darauffolgenden Jahren schließlich immer mehr zentralisierte Rechensysteme auf, bis schließlich der erste PC (Apple II) im Jahre 1977 geboren und die offizielle Kommerzialisierung von PCs ab 1981 ihren Anfang nahm.

Aufgrund der platzsparenden Aufbewahrungsmöglichkeit, der vergleichsweise schnelleren und fehlerfreien Nutzung, Bearbeitung, Verteilung, Erschließung und Wiedergabe von digitalen Daten anhand PCs, neigten im Laufe der Zeit immer mehr Menschen dazu, aktiv am Digitalisierungsprozess teilzunehmen, sodass PCs heutzutage aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind.

In Deutschland bspw. verfügten laut Statistiken im Jahre 2018 90 Prozent aller Haushalte über einen Computer. Zudem wird geschätzt, dass bereits im Jahr 2007 94 Prozent des weltweit relevanten Menschheitswissens digital erfasst wurde. Diese Tendenz der Menschheit, Daten beherrschen zu wollen, führt ebenfalls zur Beschleunigung der digitalen Transformation und zählt somit als Megatrend zu den entscheidenden Faktoren des aktuellen digitalen Zeitalters.

II. Internet & Co.

Als am 29. Oktober 1969 zwei Großrechner, die hunderte Kilometer voneinander getrennt lagen, drahtlos miteinander verbunden wurden, war das erste Netzwerk namens Arpanet als Vorläufer des Internets geboren. Nach dessen Weiterentwicklung wurde es schließlich im Jahr 1991 für die zivile kommerzielle Nutzung als „World Wide Web“ freigegeben und erlebte noch im selben Jahr einen gewaltigen Ansturm an Usern.

In den darauffolgenden Jahren schoss die weltweite Nutzung des Internets gemeinsam mit neuen Geschäftsmodellen und Websites, die sich großer Beliebtheit erfreuten, wild ins Kraut. Laut „Wearesocial“ belief sich gegen Ende 2018 die Anzahl der Internet-User auf erstaunliche 4 Milliarden.

Die Existenz von erschwinglichen Laptops, Desktops und Smartphones, gebührenfreien sozialen Netzwerken (Facebook, Twitter etc.) und Messenger Apps (Whatsapp, Facebook Messenger etc.), coolen Online Stores (E-Commerce), bequemen online Zahlungsmöglichkeiten (Online Banking, PayPal, Bitcoin-Payment-Systems etc), sicheren Online Börsen (Finanzen.net, IG Group etc.), attraktiven Online-Marktplätzen (E Bay, Shpock etc. ), Nachrichtenportalen (Spiegel Online, Zeit Online etc.) etc. führt dazu, dass Menschen immer mehr Zeit im Internet verbringen.

Laut Studien wurde bspw. ein Großteil des Anstiegs der Internet-User im Jahre 2018 durch Smartphones und mobilen Datentarifen vorangetrieben. Bei einer Weltbevölkerung i. H. v. 7,6 Milliarden besaß zwei Drittel der Menschheit (5,1 Mrd.) im selben Jahr ein Mobiltelefon, wobei mehr als 3 Milliarden Menschen auf ihre ausgewählten sozialen Medien zu neunzig Prozent über mobile Geräte zugriffen. Bis heute haben sich diese Zahlen konsequenterweise erhöht.

Einerseits bedeutet all das, dass die Menschen technische Geräte wie Laptops, Desktops und Smartphones ohne einen Internetzugang nicht so oft nutzen würden und andererseits, dass sie den größten Teil der oben aufgezählten Dinge ohne Internet überhaupt nicht nutzen könnten.

Deren wahre Funktion tritt erst in Kombination mit dem Internet in Kraft. Das Internet macht all die oben aufgezählten Dinge erst möglich und bildet somit die Grundlage für deren Benutzung. Aus diesem Grund kann der Megatrend Internet als eines der wichtigsten Faktoren des aktuellen digitalen Zeitalters bzw. der digitalen Transformation angesehen werden.

III. Big Data

Der Begriff „Big Data“ taucht in der Literatur erst im Jahre 1997 in einem Artikel von den NASA-Forschern Michael Cox und David Ellsworth auf. Er setzt sich aus den englischen Worten „Big“ und „Data“ zusammen und lässt annehmen, dass damit eine gewaltig große Menge an Daten mit einem enormen Umfang gemeint ist.

Eine eindeutig festgelegte Definition für „Big Data“ gibt es derzeit nicht. Tiefgründige Recherchen zeigen allerdings, dass Wissenschaftler und Experten darunter zwei Aspekte zusammenfassen: Zum einen die immer schneller wachsenden Datenmengen; zum anderen neue Technologien (neue und leistungsstarke IT-Lösungen und Systeme) zur Verarbeitung und Auswertung riesiger Datenmengen.

Der zweite Aspekt deutet an, dass der Umgang mit diesen Daten unter Nutzung traditioneller Techniken und Methoden der Datenverarbeitung nicht möglich ist. Dadurch, dass das „Big Data-Phänomen“ die Entwicklung und Anwendung neuer Technologien bzw. IT-Systeme fördert, trägt es einen bemerkenswerten Beitrag zur digitalen Transformation bei und gilt somit als wesentlicher Treiber des aktuellen Zeitalters.

IV. Internet of Things (IoT)

Für den Begriff „Internet of Things“ (IoT) gibt es ebenfalls keine allgemeingültige Definition. Er wurde im Jahre 1999 von Kevin Ashton, einem Mitbegründer des Auto-ID-Centers am MIT, geprägt. Damit wird die Verknüpfung und mikroprozessorgesteuerte und unabhängige Kommunikation von smarten physischen Gegenständen (Things) über omnipräsente Sensoren und der globalen Infrastruktur des Internets Netz bezeichnet.

Der erster smarte Gegenstand, ein via Internet fernsteuerbarer Toaster, wurde zwar bereits im Jahre 1990 erfunden, doch dennoch gilt der Zeitraum zwischen 2008 und 2009  als die offizielle Geburtsstunde des „Internet of Things“. Denn in dieser Phase waren weltweit zum ersten Mal mehr Geräte als Menschen an das Internet angeschlossen.

Aufgrund all seiner Vorteile, wie höhere Lebensqualität, mehr Komfort, Sicherheit und Spaß, Effizienzsteigerung, Kostensenkung und bessere Ressourcennutzung, die das „Internet of Things“ dem Menschen bietet, nimmt die Nutzung von sog. intelligenten Objekten innerhalb der Gesellschaft rasant zu. Diese Zunahme hat auch eine Beschleunigung der digitalen Transformation zur Folge. Deswegen gilt das „Internet of Things“ (IoT) ebenfalls als Treiber der digitalen Transformation und somit als einer der wichtigsten Technologien des aktuellen Zeitalters.

V. Cloud

Die Cloud-Technologie ist noch relativ jung. Ihre Bekanntheit hat sie erst im Jahre 2004 erlangt, als sich ihr eigentliches Konzept durch die gesellschaftliche Nutzung von Facebook nach dessen Gründung zunehmend entfaltete. Amazon hat das Potenzial dieser Technologie frühzeitig erkannt und brachte mit der Gründung von Amazon Web Services im Jahre 2006 das Cloud-Business erst richtig in Gang.

Eine offizielle Definition für den Begriff Cloud gibt es allerdings noch nicht. Die erste ausführliche Begriffserklärung wurde von der US-Behörde National Institute of Standards and Technology unternommen und geht auf das Jahr 2009 zurück.

Im Großen und Ganzen bedeutet Cloud bzw. Cloud Computing, die Bereitstellung von IT-Infrastrukturen (Speicherplatz, Rechenleistung und Anwendungssoftware) über ein riesiges ökosystemartiges Netzwerk aus global verteilten Servern, die seinen Nutzern die dezentrale Abspeicherung von Daten, Ausführung von Anwendungen und Lieferung von Inhalten und Diensten ermöglicht.

Aufgrund all ihrer Vorteile, wie z. B. die wegfallenden Investitionskosten für Server-Hardware, die geräte-, zeit-, personen- und ortsunabhängige Zugriffsmöglichkeit, erhöhte Datensicherheit und  verfügbarkeit, reduzierter IT-Administrationsaufwand etc., haben ein Großteil der führenden Firmen schon längst aufgehört, sich mit eigenen Servern zu begnügen.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann die Cloud-Technologie in allen Bereichen der Gesellschaft ihre hilfreiche Funktion einnehmen wird. Früher oder später wird jedes Unternehmen gezwungen sein von der Cloud-Technologie Gebrauch zu machen. Diese Tatsache macht deutlich, dass Cloud als dominanter Treiber der digitalen Transformation anzusehen ist und somit als einer der relevantesten Technologien des Jahrzehnts.

Vl. Blockchain

Der Begriff Blockchain wurde im Jahre 2008 von Satoshi Nakamoto in einem sog. „White Paper“ zu Bitcoin geprägt und bezeichnet ursprünglich ein fälschungssicheres, unveränderliches, dezentrales und digitales Buchführungs-Register über alle monetären Transaktionen einer Community.

Mithilfe eines webbasierten, global verteilten und dezentralen Datenbankmanagementsystems ermöglicht die Blockchain-Technologie die Reduktion der vier ursprünglichen Absatzmittler (Kunde, Lieferant, Bank des Kunden und Bank des Lieferanten) auf zwei Parteien (Kunde und Lieferant), die dann direkt miteinander verbunden sind. 

Durch diese Reduktion von Absatzmittlern wird der gesamte Transaktions-Prozess sehr beschleunigt und vereinfacht, wodurch die Transaktions-Leistung im Markt schließlich viel kostengünstiger angeboten wird. Wissenschaftler haben bereits erkannt, dass die Blockchain-Technologie abgesehen von ihrer Inanspruchnahme im Finanzwesen auch in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen angewendet werden kann.

Denn außer den Werten einer Währung ist sie durchaus in der Lage, Daten über Personen (Geburts- und Sterbedatum, Beziehungsstatus, aktuelle Aufenthaltsbewilligung, Krankenversicherungsnummer, Krankheitsverläufe, Patientenberichte etc.), Wahlen, Steuern, Versicherungen etc. in Form von Werten in einer dezentralen Datenbank zu speichern. 

Die Blockchain-Technologie hat aber außer ihrer kostengünstigen Transaktion-Leistung auch noch andere Trümpfe in der Hand,  die ihre institutionelle Integration beinahe obligatorisch machen. Die Möglichkeit große Datenmengen in Echtzeit auszutauschen und dank ihrer Transparenz genau zu analysieren und die Unmöglichkeit Daten zu ändern und eines Ausfalls der Blockchain, wird dazu führen, dass die Blockchain in naher Zukunft als Basis für Transaktionen in sehr vielen Anwendungsfeldern weltweit eine große Rolle spielen wird.

Im Wirtschafts- und Finanzwesen hat deren Implementierung und Anwendung (Bitcoin-Zahlungsmethode) – wie oben bereits angedeutet – schon längst begonnen und ist selbst durch staatliche Interventionen nicht zu stoppen. Aus diesem Grund gilt die Blockchain als weiterer elementarer Treiber der digitalen Transformation.

Fortsetzung folgt auf der nächsten Seite

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